Daimler verklagt Landwirt
Liebestoller Pfau zerkratzt Luxus-Limousine
Von Werner Czaschke
Weil ein Pfau sein Spiegelbild im Lack eines geparkten Autos für einen Konkurrenten hielt, soll er zugepickt haben. Vor dem Düsseldorfer Amtsgericht fordert Daimler jetzt 2.878 Euro Schadenersatz für den zerkratzten Werkswagen.
Landwirt Heinrich Görsmeyer
Landwirt Heinrich Görsmeyer ist sich sicher: Seinem Hühnervogel geschieht Unrecht. Seit sechs Jahren schon läuft der prächtige Pfauenhahn auf seinem Hof herum. Nie habe er eines der dort abgestellten Autos attackiert. Der 74-jährige beteuert: "Eine Attacke gegen das eigene Spiegelbild? So dumm ist mein Pfau nicht." Über seinen namenlosen Hofgenossen kann Görsmeyer eigentlich nur Gutes berichten: "Ich habe auch ein dunkles Auto. Wenn die Sonne scheint, hat er sich zwar schon mal auf die Motorhaube gesetzt und gesonnt. Aber Kratzer gab es nie!" Und von einem aggressiven Hormonschub will Görsmeyer auch nichts wissen: "Er hatte ein Weibchen. Die Pfauenhenne brütete damals gerade."
Mangelnde Bildqualität
Das Warnschild am Gut Grütersaap
Die Tat soll sich im Frühjahr letzten Jahres auf Gut Grütersaap ereignet haben, direkt vor den Toren Düsseldorfs. Ein Schild warnt dort alle Autofahrer vor frei herumlaufenden Gänsen. Vor aggressiven Pfauen warnt es nicht. Am 8. Mai 2007 beobachtete ein Spaziergänger, wie ein Pfau mit Anlauf und ausgefahrenen Krallen einen in der Nähe geparkten Werkswagen der Daimler AG attackierte. Immer wieder sei das Tier mit den Krallen abgerutscht. Schließlich habe es auch noch mit dem Schnabel zugepickt. Aus der Ferne hielt der Passant die Szene mit seinem Foto-Handy fest. Zur Täteridentifizierung konnte er so allerdings wenig beitragen. Bei einer ersten Begutachtung bemängelte das Amtsgericht die fehlende Bildqualität.
Verdächtiges Jungtier
Görsmeyers Pfau
Ganz bewusst verzichtete Görsmeyer drauf, den Schaden seiner Tierhalterhaftpflichtversicherung zu melden: "Er war es nicht. Da bin ich mir hundert Prozent sicher. Dann kann ich es mir doch nicht so leicht machen und einfach die Versicherung zahlen lassen." Heinrich Görsmeyer glaubt, den wahren Schuldigen längst zu kennen: "Es gab damals einen zweiten Pfau, den wohl Fremde auf meinem Hof ausgesetzt hatten. Wir kriegten ihn nie zu fassen!" Wiederholt soll jenes Tier damals auch die Görsmeyer'schen Hofgrenzen verlassen haben: "Das war ein jüngerer Pfauenhahn. Der hatte noch nicht so einen langen Schwanz!" Eine vergleichsweise Inaugenscheinnahme beider Tiere vor Gericht scheidet allerdings aus. Bereits kurz nach der Tat verschwand das verdächtige Jungtier spurlos von Gut Grütersaap. Görsmeyer vermutet, dass den ungebetenen Gast längst die höhere Gerechtigkeit ereilt hat: "Den hat bestimmt der Fuchs geholt!"
Federverlust
Doch auch Görsmeyers Altpfau könnten die Verdächtigungen zugesetzt haben. Das einst so stolze Tier verliert Federn, ist in der Mauser. Tagsüber tollt der Pfauenhahn nur noch selten über den Hof, versteckt sich meist in der dunkelsten Ecke des Stalles. Ob er der Täter war und ob der Landwirt haften muss, will das Düsseldorfer Amtsgericht am 30. September entscheiden.
Daimler verklagt Landwirt - Panorama - WDR.de
Quelle:
Liebestoller Pfau zerkratzt Luxus-Limousine
Von Werner Czaschke
Weil ein Pfau sein Spiegelbild im Lack eines geparkten Autos für einen Konkurrenten hielt, soll er zugepickt haben. Vor dem Düsseldorfer Amtsgericht fordert Daimler jetzt 2.878 Euro Schadenersatz für den zerkratzten Werkswagen.
Landwirt Heinrich Görsmeyer
Landwirt Heinrich Görsmeyer ist sich sicher: Seinem Hühnervogel geschieht Unrecht. Seit sechs Jahren schon läuft der prächtige Pfauenhahn auf seinem Hof herum. Nie habe er eines der dort abgestellten Autos attackiert. Der 74-jährige beteuert: "Eine Attacke gegen das eigene Spiegelbild? So dumm ist mein Pfau nicht." Über seinen namenlosen Hofgenossen kann Görsmeyer eigentlich nur Gutes berichten: "Ich habe auch ein dunkles Auto. Wenn die Sonne scheint, hat er sich zwar schon mal auf die Motorhaube gesetzt und gesonnt. Aber Kratzer gab es nie!" Und von einem aggressiven Hormonschub will Görsmeyer auch nichts wissen: "Er hatte ein Weibchen. Die Pfauenhenne brütete damals gerade."
Mangelnde Bildqualität
Das Warnschild am Gut Grütersaap
Die Tat soll sich im Frühjahr letzten Jahres auf Gut Grütersaap ereignet haben, direkt vor den Toren Düsseldorfs. Ein Schild warnt dort alle Autofahrer vor frei herumlaufenden Gänsen. Vor aggressiven Pfauen warnt es nicht. Am 8. Mai 2007 beobachtete ein Spaziergänger, wie ein Pfau mit Anlauf und ausgefahrenen Krallen einen in der Nähe geparkten Werkswagen der Daimler AG attackierte. Immer wieder sei das Tier mit den Krallen abgerutscht. Schließlich habe es auch noch mit dem Schnabel zugepickt. Aus der Ferne hielt der Passant die Szene mit seinem Foto-Handy fest. Zur Täteridentifizierung konnte er so allerdings wenig beitragen. Bei einer ersten Begutachtung bemängelte das Amtsgericht die fehlende Bildqualität.
Verdächtiges Jungtier
Görsmeyers Pfau
Ganz bewusst verzichtete Görsmeyer drauf, den Schaden seiner Tierhalterhaftpflichtversicherung zu melden: "Er war es nicht. Da bin ich mir hundert Prozent sicher. Dann kann ich es mir doch nicht so leicht machen und einfach die Versicherung zahlen lassen." Heinrich Görsmeyer glaubt, den wahren Schuldigen längst zu kennen: "Es gab damals einen zweiten Pfau, den wohl Fremde auf meinem Hof ausgesetzt hatten. Wir kriegten ihn nie zu fassen!" Wiederholt soll jenes Tier damals auch die Görsmeyer'schen Hofgrenzen verlassen haben: "Das war ein jüngerer Pfauenhahn. Der hatte noch nicht so einen langen Schwanz!" Eine vergleichsweise Inaugenscheinnahme beider Tiere vor Gericht scheidet allerdings aus. Bereits kurz nach der Tat verschwand das verdächtige Jungtier spurlos von Gut Grütersaap. Görsmeyer vermutet, dass den ungebetenen Gast längst die höhere Gerechtigkeit ereilt hat: "Den hat bestimmt der Fuchs geholt!"
Federverlust
Doch auch Görsmeyers Altpfau könnten die Verdächtigungen zugesetzt haben. Das einst so stolze Tier verliert Federn, ist in der Mauser. Tagsüber tollt der Pfauenhahn nur noch selten über den Hof, versteckt sich meist in der dunkelsten Ecke des Stalles. Ob er der Täter war und ob der Landwirt haften muss, will das Düsseldorfer Amtsgericht am 30. September entscheiden.
Daimler verklagt Landwirt - Panorama - WDR.de
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