Licht weckt Glückshormone
Von Lisa Maria Boscheinen
Winterzeit! Das bedeutet: Von Samstag (25.10.08) auf Sonntag eine Stunde länger schlafen. Aber auch: Wer ab Montag am späten Nachmittag von der Arbeit nach Hause kommt, wird kaum noch Sonnenlicht sehen. Wir geben Tipps für die dunkle Jahreszeit!
Die Sonne hat es im Winter schwer
Nach der Umstellung auf Winterzeit wird es abends früher dunkel. Wir kriegen die Sonne kaum noch zu Gesicht. Das wirkt sich auf die menschliche Psyche aus: 20 Millionen Deutsche fühlen sich im Winter dauerhaft schläfrig und würden am liebsten den kollektiven Winterschlaf antreten. Manche werden melancholisch oder verfallen in geradezu depressive Stimmung. Schuld daran ist der Lichtmangel, denn wir brauchen Licht, um wach zu werden. Das Gehirn braucht es als Anreiz, um zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden.
Warum brauchen wir Licht?
Grob vereinfacht heißt das: Bei Sonnenschein schüttet der menschliche Körper das Glückshormon Serotonin aus. Im Wortsinn tanken wir mit der Sonne also Energie auf. Wenn es dunkel ist, wird dagegen zu viel Melatonin produziert. Das macht uns müde und antriebslos. Bei ungefähr einem Prozent der deutschen Bevölkerung bewirkt der Lichtmangel sogar eine "saisonal abhängige Depression" (SAD). Professor Ulrich Hegerl ist Sprecher des "Kompetenznetzes Depression", das die Forschung und Versorgung im Bereich depressiver Erkrankungen optimieren will. Der Mediziner beruhigt: "Von einer Winterdepression spricht man erst, wenn sie mindestens zwei Jahre hintereinander in der entsprechenden Jahreszeit aufgetreten ist." Außerdem dauere eine behandlungsbedürftige Depression mindestens zwei Wochen. Meist trete sie in Kombination mit Schlaf- und Appetitstörungen auf.
Beste Medizin: Spazierengehen
Bei schweren Depressionen ist ein Arztbesuch unbedingt zu empfehlen. Wer nur unter leichten depressiven Verstimmungen leidet, kann sich mit Johanniskraut und Baldrian helfen. Kaffee und Süßigkeiten täuschen über den Lichtmangel hinweg: Beide senken den Melatoninspiegel und regen die Serotoninausschüttung an. Gesünder ist allerdings die sportliche Variante: "Ein ausgedehnter Spaziergang im Freien ist selbst an trüben Tagen ausreichend, um uns mit dem nötigen Licht zu versorgen", meint Hegerl. Jede Minute im Freien zählt. Wenn es vor und nach der Arbeit dunkel ist, lohnt es sich vielleicht sogar, dafür ab und zu die Mittagspause zu nutzen.
Der Gang auf die Sonnenbank hilft übrigens nicht gegen Lichtmangel: Das Licht muss über die Augen aufgenommen werden. Und in die Lichtröhren zu schauen, sollte man unbedingt vermeiden! Wer die Sonne allzu sehr vermisst, kann auf spezielle Licht-Therapielampen zurückgreifen. Doch bei all den Schattenseiten hat die dunkle Jahreszeit auch ihre Vorzüge. Nie ist es so gemütlich wie im Winter, sich bei Kerzenschein aufs Sofa zu kuscheln.
Quelle: http://www.wdr.de/themen/panorama/26/zeitumstellung/index.jhtml?rubrikenstyle=panorama
Von Lisa Maria Boscheinen
Winterzeit! Das bedeutet: Von Samstag (25.10.08) auf Sonntag eine Stunde länger schlafen. Aber auch: Wer ab Montag am späten Nachmittag von der Arbeit nach Hause kommt, wird kaum noch Sonnenlicht sehen. Wir geben Tipps für die dunkle Jahreszeit!
Die Sonne hat es im Winter schwer
Nach der Umstellung auf Winterzeit wird es abends früher dunkel. Wir kriegen die Sonne kaum noch zu Gesicht. Das wirkt sich auf die menschliche Psyche aus: 20 Millionen Deutsche fühlen sich im Winter dauerhaft schläfrig und würden am liebsten den kollektiven Winterschlaf antreten. Manche werden melancholisch oder verfallen in geradezu depressive Stimmung. Schuld daran ist der Lichtmangel, denn wir brauchen Licht, um wach zu werden. Das Gehirn braucht es als Anreiz, um zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden.
Warum brauchen wir Licht?
Grob vereinfacht heißt das: Bei Sonnenschein schüttet der menschliche Körper das Glückshormon Serotonin aus. Im Wortsinn tanken wir mit der Sonne also Energie auf. Wenn es dunkel ist, wird dagegen zu viel Melatonin produziert. Das macht uns müde und antriebslos. Bei ungefähr einem Prozent der deutschen Bevölkerung bewirkt der Lichtmangel sogar eine "saisonal abhängige Depression" (SAD). Professor Ulrich Hegerl ist Sprecher des "Kompetenznetzes Depression", das die Forschung und Versorgung im Bereich depressiver Erkrankungen optimieren will. Der Mediziner beruhigt: "Von einer Winterdepression spricht man erst, wenn sie mindestens zwei Jahre hintereinander in der entsprechenden Jahreszeit aufgetreten ist." Außerdem dauere eine behandlungsbedürftige Depression mindestens zwei Wochen. Meist trete sie in Kombination mit Schlaf- und Appetitstörungen auf.
Beste Medizin: Spazierengehen
Bei schweren Depressionen ist ein Arztbesuch unbedingt zu empfehlen. Wer nur unter leichten depressiven Verstimmungen leidet, kann sich mit Johanniskraut und Baldrian helfen. Kaffee und Süßigkeiten täuschen über den Lichtmangel hinweg: Beide senken den Melatoninspiegel und regen die Serotoninausschüttung an. Gesünder ist allerdings die sportliche Variante: "Ein ausgedehnter Spaziergang im Freien ist selbst an trüben Tagen ausreichend, um uns mit dem nötigen Licht zu versorgen", meint Hegerl. Jede Minute im Freien zählt. Wenn es vor und nach der Arbeit dunkel ist, lohnt es sich vielleicht sogar, dafür ab und zu die Mittagspause zu nutzen.
Der Gang auf die Sonnenbank hilft übrigens nicht gegen Lichtmangel: Das Licht muss über die Augen aufgenommen werden. Und in die Lichtröhren zu schauen, sollte man unbedingt vermeiden! Wer die Sonne allzu sehr vermisst, kann auf spezielle Licht-Therapielampen zurückgreifen. Doch bei all den Schattenseiten hat die dunkle Jahreszeit auch ihre Vorzüge. Nie ist es so gemütlich wie im Winter, sich bei Kerzenschein aufs Sofa zu kuscheln.
Quelle: http://www.wdr.de/themen/panorama/26/zeitumstellung/index.jhtml?rubrikenstyle=panorama