London (dpa, afp) - Auch Affen bezahlen für Sex, wenn sie Gelegenheit dazu bekommen. Das haben Forscher aus Singapur bei freilebenden Javaneraffen in Indonesien beobachtet.
Der allgemein als ältestes Gewerbe der Welt betrachtete käufliche Sex hat also womöglich tiefe evolutionäre Wurzeln.
Die Javaneraffen-Männchen "entlohnten" die Weibchen mit unterschiedlich langer Fellpflege für den Paarungsakt, wie das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" (Nr. 2637, S. 6) berichtet.
Waren weniger Weibchen als Männchen in der Gegend, stieg der Preis für Sex. Waren viele Weibchen zugegen, sank er, wie Michael Grumert von der technischen Nanyang-Universität Singapur der Zeitschrift erläuterte.
Grumert hatte eine etwa 50-köpfige Gruppe wildlebender Javaneraffen (Macaca fascicularis) in der indonesischen Provinz Kalimantan Tengah zwanzig Monate lang beobachtet. Im Schnitt paarten sich die Weibchen demnach 1,5 Mal pro Stunde.
Nach Perioden ausgiebiger Fellpflege durch die Männchen stieg die Sexrate auf 3,5 Mal pro Stunde. Dabei boten die Weibchen vor allem denjenigen Männchen Sex an, von denen sie die Fellpflege erhalten hatten, wie Grumert im Fachjournal "Animal Behaviour" (Bd. 74, S. 1655) berichtet.
Gumert fand heraus, dass es bei den Javaneraffen einen regelrechten "Markt" für Sex-Dienstleistungen gibt: Waren gerade viele Weibchen in der Nähe, konnten die Affenmännchen Sex schon für 8 Minuten Fellpflege "kaufen". Gab es weniger Weibchen als Männchen, musste das Männchen seine Partnerin bis zu 16 Minuten flöhen, bevor es Sex angeboten bekam.
Die Studie ist laut "New Scientist" eine der ersten, die den Einfluss des Markts auf das Paarungsverhalten in der Natur zeigt - das einzige andere eindeutige Beispiel stamme von Waldmäusen.
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Möglicherweise seien diese Effekte in vielen früheren Untersuchungen nicht zutage getreten, weil sie meist mit Tieren in Gefangenschaft durchgeführt wurden, spekuliert Grumert.
Quelle:WEB.DE - Ich glaub, mich laust der Affe: Es existiert ein affiges Rotlichtmilieu (03.01.2008)
"Ich glaub, mich laust der Affe" Richtig! Genauer gesagt sind es zwei Blutbrustpaviane (Theropithecus gelada), die sich bei strahlendem Sonnenschein der Körperpflege hingeben.
Der allgemein als ältestes Gewerbe der Welt betrachtete käufliche Sex hat also womöglich tiefe evolutionäre Wurzeln.
Die Javaneraffen-Männchen "entlohnten" die Weibchen mit unterschiedlich langer Fellpflege für den Paarungsakt, wie das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" (Nr. 2637, S. 6) berichtet.
Waren weniger Weibchen als Männchen in der Gegend, stieg der Preis für Sex. Waren viele Weibchen zugegen, sank er, wie Michael Grumert von der technischen Nanyang-Universität Singapur der Zeitschrift erläuterte.
Grumert hatte eine etwa 50-köpfige Gruppe wildlebender Javaneraffen (Macaca fascicularis) in der indonesischen Provinz Kalimantan Tengah zwanzig Monate lang beobachtet. Im Schnitt paarten sich die Weibchen demnach 1,5 Mal pro Stunde.
Nach Perioden ausgiebiger Fellpflege durch die Männchen stieg die Sexrate auf 3,5 Mal pro Stunde. Dabei boten die Weibchen vor allem denjenigen Männchen Sex an, von denen sie die Fellpflege erhalten hatten, wie Grumert im Fachjournal "Animal Behaviour" (Bd. 74, S. 1655) berichtet.
Gumert fand heraus, dass es bei den Javaneraffen einen regelrechten "Markt" für Sex-Dienstleistungen gibt: Waren gerade viele Weibchen in der Nähe, konnten die Affenmännchen Sex schon für 8 Minuten Fellpflege "kaufen". Gab es weniger Weibchen als Männchen, musste das Männchen seine Partnerin bis zu 16 Minuten flöhen, bevor es Sex angeboten bekam.
Die Studie ist laut "New Scientist" eine der ersten, die den Einfluss des Markts auf das Paarungsverhalten in der Natur zeigt - das einzige andere eindeutige Beispiel stamme von Waldmäusen.
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Möglicherweise seien diese Effekte in vielen früheren Untersuchungen nicht zutage getreten, weil sie meist mit Tieren in Gefangenschaft durchgeführt wurden, spekuliert Grumert.
Quelle:WEB.DE - Ich glaub, mich laust der Affe: Es existiert ein affiges Rotlichtmilieu (03.01.2008)
"Ich glaub, mich laust der Affe" Richtig! Genauer gesagt sind es zwei Blutbrustpaviane (Theropithecus gelada), die sich bei strahlendem Sonnenschein der Körperpflege hingeben.